Christine Kainz: DER Blog aus Meidling

Bereits 2010 soll es weltweit rund 200 Millionen Blogs gegeben haben; diese Zahl wird sich seither wohl vervielfacht haben. Manche Blogger schaffen es dennoch, Nischen zu finden und spezialisierte Nachrichtenquellen aufzubauen. Christine Kainz ist das mit ihrem Blog gelungen: sie dokumentiert das Wiener Lokalgeschehen und betreibt wohl DEN Meidlinger Blog schlechthin. Was sich im 12. Wiener Gemeindebezirk und seiner Umgebung tut, wird feinsäuberlich beschrieben. Die Seite ist eine reiche Fundgrube für Informationen und Links zum 12. Bezirk!
Quelle: hwr-blog.de
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Un grande campione: Cesare Prandelli

Spanien schlägt Italien im Finale 4:0 und ist ein würdiger Europameister. Ungeachtet der Finalniederlage war die Leistung der italienischen Nationalmannschaft bei diesem Turnier mehr als beachtlich. Cesare Prandelli hat vor zwei Jahren die italienische Nationalmannschaft übernommen und tatsächlich Wunder vollbracht. Er hat das italienische Spiel revolutioniert und die Taktik nach Jahrzehnten von der Konzentration auf die Defensive befreit. Der Erfolg gibt ihm recht: Technik und Leidenschaft der italienischen Spieler kommen in der neuen Spielweise voll zur Geltung, Italien hat kein Spiel in der Qualifikation verloren und ein großes Turnier gespielt. Dem Charismatiker Prandelli ist es gelungen, aus dem Tumult um Wettskandale, Schiebungen und landesweite Aufregung heraus zum Teil schwierige Spieler zu einer Mannschaft zu formen. Mario Balotelli, an dem schon mehrere Trainer gescheitert sind, hat er zu einem der Stars des Turniers aufgebaut. Prandelli verfügt über menschliche Qualitäten, die in der uniformen Welt von heute auffallen: zuletzt hat er sich öffentlich gegen die im Fussball weit verbreitete Homophobie gewandt. Vor dem Start der Europameisterschaft lud er italienische Überlebende des KZ Ausschitz zum gemeinsamen Besuch der Gedenkstätte mit der italienischen Nationalmannschaft ein. Nicht umsonst also erhielt Prandelli bei seiner abschließenden Pressekonferenz in Kiev Standing Ovations der internationalen Presse; es wird beim Empfang am Quirinale heute Abend  in Rom nicht ander sein. Cesare Prandelli ist das neue Gesicht Italiens und zugleich Gesicht eines neuen Italien.
Foto: AFP

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Andrea Pirlo: il cucchiaio

Bei jedem Juxkickerl wäre es frech, einen Elfmeter so zu schießen wie dies Andrea Pirlo gestern Abend zeigte:
http://www.youtube.com/watch?v=On-2eRrv7QI

Pirlo erlaubte sich den Spaß mit einem Schupfer („cucchiaio“) freilich im Viertelfinale der Fussball-Europameisterschaft, nach dem berühmten Vorbild von Antonin Panenka im EM-Finale 1976. Allein für diesen genialen Moment haben die Italiener den Europameistertitel verdient.
Foto: dapd

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Pessoa Lounge

Die Pessoa Lounge in der Favoritenstrasse zählt zu den angenehmsten Lokalen der Stadt. Und sie ist ohne Zweifel der beste Ort in Wien, um Spiele der portugiesischen Nationalmannschaft zu verfolgen. Weder im Lokal noch im Garten – im stimmungsvollen Innenhof des Barockpalais Erzherzog Carl-Ludwig gelegen – ist beim heutigen Viertelfinale Portugal gegen Tschechien ein Platz frei geblieben. Deutlich mehr als 100 zufriedene Fans sangen nach dem Schlusspfiff Cristiano-Ronaldo-Chöre. Die portugiesische Mannschaft steht als erste im Semifinale des Turniers.
 
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Koreny/Eckert/Obonya: Ein Abend für Hermann Leopoldi

Hermann Leopoldi, 1888-1951, in Meidling geborener Komponist, Kabarettist und Sänger, war einer der großen österreichischen Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein unzweifelhaftes Genie verschaffte ihm früh große Popularität – die ihn vor der Deportation ins KZ durch die Nazis nicht retten konnte. Von seiner Frau freigekauft, emigrierte Leopoldi in die USA, wo er ebenfalls sofort zum Star avancierte. Als einen der wenigen Künstler lud ihn das Nachkriegsösterreich zur Rückkehr nach Wien ein. 
Hermann Leopoldi hinterließ Melodien, die unsterblich sind: In einem kleinen Café in Hernals, I´ bin a stiller Zecher, Schnucki, ach Schnucki und Schön ist so ein Ringelspiel sind nur einige Beispiele. Dem Fussballstar Josef Uridil setzte Leopoldi mit dem Gassenhauer Heute spielt der Uridil ein Denkmal. Die Texte von Leopoldis Werken haben einen hohen Wiedererkennungswert; selten kommt die deutsche Sprache in Liedern so verspielt und weich daher. Mit Die Novaks aus Prag hat Leopoldi das Unglück der jüdischen Emigranten, die vor dem Nazi-Horror flüchteten, zärtlich musikalisch beschrieben.
Und doch läuft Hermann Leopoldi Gefahr langsam in Vergessenheit zu geraten. Bela Koreny, Andrea Eckert und Cornelius Obonya haben dem nun mit einem grandiosen Programm entgegengewirkt, dem viele Aufführungen zu wünschen sind!
Foto: www.wien.gv.at
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