Die erwartete Ohrfeige

Die Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (GRECO) hat Österreich mit ihrem jüngsten Bericht eine – wie es der Politikwissenschaftler Hubert Sickinger formuliert – Ohrfeige verpasst. Die kommt freilich nicht unerwartet. Über Initiative der ehemaligen Justizministerin Maria Berger wurde das österreichische Korruptionsstrafrecht 2008 verschärft; über Initiative ihrer Nachfolgerin 2009 in entscheidenden Punkten aufgeweicht. Seit damals haben ExpertInnen die diversen negativen Konsequenzen vorausgesagt. Nachzulesen auch in der ZEIT Nr. 29 aus 2009.
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Diplomatenpass für Nicht-Waffenlobbyisten?

In Österreich grassiert, wie nun unter anderem der Standard berichtet, nicht nur der Brauch, ehemaligen Ministern Diplomatenpässe auszustellen, auch Waffenlobbyist
Alfons Mensdorff-Pouilly reist mit einem solchen Dokument. Es gäbe sicher Bananenrepubliken, wo es üblich ist, dass Ehegatten
ehemaliger Minister auch Diplomatenpässe haben. Nach
europäischen Maßstäben sei dies aber nicht üblich – so kommentiert das Verfassungsexperte Theo Öhlinger im Standard.

Gleiches Recht für alle, dachte sich Schriftsteller und Jurist Janko Ferk und beantragte öffentlich die Ausstellung eines Diplomatenpasses – auch wenn er noch nie mit Waffen gehandelt habe.

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Großes Publikums- und Medienecho zur Strafsache Gregor Samsa

Wir alle – SchauspielerInnen, Regisseur, Bühnenbildnerin und ich – sind vom Publikumsandrang und Echo zur Strafsache Gregor Samsa überwältigt. Und wir freuen uns sehr über den Bericht im STANDARD  (Printausgabe 12.1.2012).

Foto: Mira König

Wien

Kafkas Verwandlung im Meidlinger Bezirksgericht

11. Jänner 2012 20:01

  • Artikelbild
    Foto: M. König
    Szenenfoto „Strafsache Gregor Samsa“: enormer Erfolg in Meidling

Im großen Verhandlungssaal des Meidlinger Gerichts wird die Strafsache Gregor Samsa gegeben

Am Anfang stand eine eher ungewöhnliche Einladung: Oliver Scheiber, rühriger Leiter des Bezirksgerichts Meidling, lud den Leiter des Max-Reinhardt-Seminars, Hubertus Petroll, vor einem Jahr ein, ein Stück im Gerichtsgebäude zu spielen. Petroll nahm gerne an und entschied sich für Franz Kafka.
Regisseur Josua Rösing erarbeitete mit drei Schauspielschülern eine einstündige Bühnenversion von Kafkas Verwandlung, diese Woche wird jeden Tag im „großen“ Verhandlungssaal in Meidling gespielt. Sogar ein (liebevoll gestaltetes) Bühnenbild gibt es: Mira König kreierte die sich verwandelnde Bücherwand hinter dem Richtertisch.
300 Zuseher drängten sich bereits, die Strafsache Gregor Samsa mit den Schauspielschülern Johanna Wolff, Konstantin Shklyar und Tino Hillebrand zu sehen, bis Ende der Woche ist man praktisch ausverkauft. Auch Justiz- und Kultur-Prominenz strömte ins Gericht, Fortsetzung folgt, laut Scheiber, „vielleicht“. (stui, DER STANDARD Printausgabe, 12.1.2012)
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Reinhardt Seminar spielt Kafka am Bezirksgericht Meidling

Foto: Klaus Heiß

Vor rund einem Jahr habe ich dem Max Reinhardt Seminar vorgeschlagen, ein Stück im Gerichtsgebäude zu inszenieren. Ich bin dem Institutsvorstand des Reinhardt Seminars Herrn Univ.-Prof. Dr. Hubertus Petroll sehr dafür verbunden, dass er diese Idee rasch aufgegriffen hat. Der Regiestudent Josua Rösing hat eine einstündige Bühnenversion von Kafkas „Verwandlung“ erarbeitet und das Stück („Strafsache Gregor Samsa“) mit drei SchauspielschülerInnen einstudiert. Ein Verhandlungssaal des Bezirksgerichts Meidling wurde von der Bühnenbildstudentin Mira König umgestaltet. Nach der Premiere vom 15. Juli 2011 wird die rund einstündige Bühnenfassung nun insgesamt sechs Mal am Gericht aufgeführt. Sämtliche Aufführungen waren binnen weniger Tage ausreserviert. Das Ergebnis der Arbeiten lässt eine Prognose zu: von Josua Rösing, Mira König, Johanna Wolff, Konstantin Shklyar und Tino Hillebrand wird man noch hören.
Aufführungen:
 
Dienstag, 10.1., um 13.00 Uhr
Dienstag, 10.1., um 20.00 Uhr
Mittwoch, 11.1., um 13.00 Uhr
Donnerstag, 12.1., um 13.00 Uhr
Donnerstag, 12.1., um 20.00 Uhr
Freitag, 13.1. um 13.00 Uhr
Foto: Klaus Heiß


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Michael Frank zu Gast am Bezirksgericht Meidling

Michael Frank, einer der profiliertesten Journalisten des deutschen Sprachraums, war in zwei Etappen 19 Jahre lang Österreichkorrespondent der Süddeutschen Zeitung. Er wurde mit dem Joseph-Roth-Preis und der ‚Goldenen Feder‘ für die deutsch-tschechische Verständigung ausgezeichnet. Michael Frank hat nicht nur das österreichische Geschehen für die deutsche Leserschaft aufbereitet, er hat sich gleichzeitig in Österreich einen Namen als scharfer Beobachter und pointierter Teilnehmer an der öffentlichen Diskussion gemacht. Mit Ende des Jahres 2011 wechselte Michael Frank in den Ruhestand. Zuvor blickte er im Gespräch mit STANDARD-Ressortleiterin Petra Stuiber am 21. Dezember 2011 am Bezirksgericht Meidling auf seine berufliche Tätigkeit in Wien zurück und zeichnete sein Bild des heutigen Österreich. Über die Veranstaltung berichtete der ORF in der Fernsehsendung Wien heute am 26.12.2011 sowie in ORF ON.


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