Massimo Cacciari im Teatro Goldoni: Sul Sogno

Zu den vielen Faktoren, die Italiens Kultur und Gesellschaft bei aller Widersprüchlichkeit so einzigartig, kraftvoll und großartig machen, zählt die starke Beteiligung der Intellektuellen am politischen Diskurs. Immer wieder finden Intellektuelle auch selbst den Weg in die Politik. Massimo Cacciari ist ein Beispiel dafür. Der Philosoph bekleidete zunächst Funktionen an der Universität und gründete mehrere Fachzeitschriften, ehe er für das Bürgermeisteramt in seiner Geburtsstadt Venedig kandidierte. Von 1993 bis 2000 repräsentierte er das weltoffene, kunst- und wissenschaftsaffine Venedig. Anschließend war er für kurze Zeit Abgeordneter zum Europäischen Parlament. 2010 zog sich Cacciari ganz aus der Politik zurück.

Cacciari steht für eine weitere Besonderheit, die Italien auszeichnet – die niederschwellige Vermittlung von Wissenschaft und Kunst an breite Bevölkerungsschichten. Roberto Benigni hat mit seinen Rezitationen aus Dantes Göttlicher Komödie auf öffentlichen Plätzen ein faszinierendes Beispiel dafür gegeben. Massimo Cacciari, der im Juni dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feiern wird, hat nun im Teatro Goldoni in Venedig über die Bedeutung von Träumen referiert und dazu Texte aus Stücken von Shakespeare zusammengestellt, die von jungen Schauspielerinnen und Schauspielern rezitiert wurden.

Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Massimo_Cacciari  

https://www.youtube.com/watch?v=zQhNnrOJ0A8

https://www.teatrostabileveneto.it/spettacolo/810_826_sul_sogno__letture_shakespeariane_da_la_tempesta

Beiträge per Email abonnieren