
Friedensnobelpreis 2012 an die Europäische Union (EU) vergeben wird. Die
Union und ihre Vorgänger haben über sechs Jahrzehnte zur Förderung von
Frieden und Versöhnung beigetragen. Seit 1945 ist diese Versöhnung
Wirklichkeit geworden. Das furchtbare Leiden im Zweiten Weltkrieg zeigte
die Notwendigkeit eines neuen Europa. Über 70 Jahre hatten Deutschland
und Frankreich drei Kriege ausgefochten. Heute ist Krieg zwischen
Deutschland und Frankreich undenkbar. Das zeigt, wie historische Feinde
durch gut ausgerichtete Anstrengungen und den Aufbau gegenseitigen
Vertrauens enge Partner werden können.
beigetreten. Die Einführung der Demokratie war Voraussetzung für ihre
Mitgliedschaft. Der Fall der Berliner Mauer machte den Beitritt möglich
für mehrere zentral- und osteuropäische Staaten. Dadurch wurde eine neue
Ära der europäischen Geschichte eingeleitet. Die Teilung zwischen Ost
und West ist in weiten Teilen beendet. Die Demokratie wurde gestärkt.
Viele ethnisch bedingten Konflikte wurden gelöst.
Einleitung von Aufnahmeverhandlungen mit Montenegro und die Erteilung
des Kandidatenstatus an Serbien wird den Prozess der Aussöhnung auf dem
Balkan voranbringen. Im letzten Jahrzehnt hat auch in der Türkei die
Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft Demokratie und Menschenrechte in
diesem Land gefördert.
beachtliche soziale Unruhen. Das Norwegische Nobelkomitee wünscht den
Blick auf das zu lenken, was es als wichtigste Errungenschaft der EU
sieht: den erfolgreichen Kampf für Frieden und Versöhnung und für
Demokratie sowie die Menschenrechte; die stabilisierende Rolle der EU
bei der Verwandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem des
Friedens.
und entspricht einer Form von ‚Friedenskongress‘, wie Alfred Nobel dies
als Kriterium für den Friedenspreis 1895 in seinem Testament umschrieben
hat.“